Zuerst erschienen im Januar 2023 als LinkedIn Post. Weitere persönliche Gründerupdates von Florian findest auf seinem LinkedIn Profil.
Immer mehr Vendoren eröffnen einen Seller-Account und werden zum Hybrid auf Amazon – aber warum ist das so?
Dieses Jahr habe ich in meinen Vorträgen viel über das Thema Amazon Advertising Strategien im Hybrid-Modell gesprochen. Die Teilnehmeranzahl und Feedback war sehr gut – das Thema ist also für sehr viele Marken gerade relevant.
Als wir 2015 mit Amazon angefangen haben, waren die meisten Marken im Vendor-Modell zuhause – die Waren wurden direkt an Amazon verkauft. Grund dafür ist, dass Amazon früher als klassischer Handelspartner gesehen wurde. Viele Mittelständler hatten bereits vorhandene Strukturen für andere Handelspartner und konnten die Ware deshalb leicht an Amazon verkaufen. Irgendwann kam dann die Erkenntnis: Amazon ist nicht wie jeder andere Handelspartner und erfordert hohen individuellen Aufwand.
Heute eröffnen immer mehr Vendoren parallel einen Seller-Account, um damit mehr Flexibilität und Unabhängigkeit zu gewinnen. Der Unterschied im Seller-Modell ist, dass man die Waren über Amazon direkt an den Endkunden verkauft.
Meiner Meinung nach mĂĽssen Marken heute auf Artikel-Ebene entscheiden, welches Modell (Seller oder Vendor) besser zur eigenen Strategie passt.
Ăśberblick ĂĽber die Vor- und Nachteile im Vendor- und Seller-Modell
Vorteile Seller:
- Preishoheit
- Planbare VerfĂĽgbarkeit und Logistik
- Schneller Produktlaunch
- Planbare Profitabilität
- Geringere Abhängigkeit von Amazon
- Schnelle Internationalisierung
Nachteile Seller:
- Konflikt-Situation mit Händlern
- Aufbau von neuen Prozessen (z. B. Beantwortung von Kundenfragen innerhalb von X Stunden)
- Möglicherweise schwache Buybox-Quote
- Keine einmaligen GroĂźbestellungen durch Amazon
Vorteile Vendor:
- Planungssicherheit
- Bessere Integration in bestehende Strukturen (Verkauf an Händler)
- Direkter Ansprechpartner (z. B. AVS)
- Kein Konflikt mit Händlern durch Direktvertrieb auf Amazon
Nachteile Vendor:
- Jahresverhandlungen (Preiserhöhungen schwierig)
- Keine Kontrolle über den VKP (Preisabwärtsspiralen möglich)
- Vollsortiment wird selten eingekauft
- Probleme mit der Logistik fĂĽr bestimmte Produkte
- VerfĂĽgbarkeit nicht 100 % planbar
- Weniger Kundendaten
- Abhängigkeit von Amazon
Fazit: Warum wechseln immer mehr Seller zu Hybrid?
Der Aufwand der parallelen Nutzung beider Modelle steigt durch verschiedene Faktoren stark an. Die Vorteile ermöglichen allerdings ein besseres Management auf Artikel-Ebene und damit bessere Profitabilität, Verfügbarkeit, Umsatz und Sichtbarkeit.
Wenn man den operativen Aufwand stemmen kann, lohnt sich das Hybrid-Modell auf jeden Fall!
Mehr Infos zu dem Thema gibt es auch in unserem Podcast AHEAD ON MARKETPLACES.
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Florian Vette
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Henry Krause