Sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag leben wir in einer besonderen Zeit – die Corona-Pandemie hält uns seit mehr als einem Jahr in Atem und prägt uns mit neuen Gewohnheiten, wie Arbeiten im Home Office, langanhaltende Schließung von Gastronomie und Einzelhandel sowie starke soziale Einschränkungen.
Mittlerweile spüren auch Onlinehändler deutlich die Auswirkungen der Coronapandemie – so haben die politischen Maßnahmen (Ladenschließungen und Ausgangssperren) erheblichen Einfluss auf das Online-Bestellverhalten von deutschen Konsumenten.
In diesem Artikel schauen wir uns die Corona Auswirkungen für den Onlinehandel an und geben Marken wichtige Tipps für das Amazon-Geschäft.
Online-Bestellverhalten in Deutschland 2020: Corona Auswirkungen für Onlinehandel
In einer Umfrage zur Online-Nachfrage gaben über ein Drittel der befragten Konsumenten im Dezember 2020 an, seit Ausbruch der Corona-Pandemie verstärkt online Produkte zu kaufen. Nur etwa vier Prozent der Umfrage-Teilnehmer bestellten hingegen weniger Produkte online, wie aus der Umfrage von Statista (Veröffentlichungsdatum: März 2021) hervorgeht. Bei 59 Prozent beeinflusste Corona jedoch nicht das Bestellverhalten. In der Folge sorgte die Pandemie also dafür, dass im vergangenen Jahr mehr über den Onlinehandel bestellt wurde.
Das waren die beliebtesten Warengruppen im E-Commerce
Die gestiegene Online-Nachfrage nach Gütern in Zahlen ausgedrückt: Laut des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel (bevh) stieg der Brutto-Umsatz mit Ware im deutschen Onlinehandel im vergangenen Jahr von 72,6 Milliarden Euro auf 83,3 Milliarden Euro – somit lässt sich ein Anstieg um rund 15 % verzeichnen.
Die mit Abstand stärksten Warengruppen im Onlinehandel sind nach Aussage des E-Commerce Verbandes „Bekleidung“ (16,3 Milliarden Euro) sowie „Elektronikartikel & Telekommunikation“ (14,7 Milliarden Euro), die zusammen 37 % des Gesamtumsatzes ausmachen. Jedoch lässt sich bei Waren des täglichen Bedarfes eine besonders dynamische Entwicklung verglichen zum Vorjahr erkennen – so stieg der E-Commerce Umsatz bei der Warengruppe „Medikamente“ um knapp 54 % und bei der Warengruppe „Drogerie“ um 35 %; unterdessen verzeichnet die Warengruppe „Lebensmittel“ mit stolzen 67 % die höchste Umsatzentwicklung von 2019 zu 2020.
Schließlich legte das Cluster „Täglicher Bedarf“ mit knapp 41 % am stärksten zu, gefolgt vom Cluster „Einrichtung“ (+ 16 %), während die Cluster „Bekleidung“, „Unterhaltung“ und „Freizeit“ um jeweils 10 – 13 % stiegen. Besonders interessant hierbei: Während der gesamten Corona-Pandemie mussten weder Lebensmitteleinzelhandel noch Apotheken oder Drogeriemärkte schließen (Quelle: bevh 2021).
Corona Auswirkungen für Onlinehandel: Was passiert nach dem Lockdown?
In einer weiteren Befragung aus diesem Jahr gaben 51 % der Befragten an, nach dem Lockdown für stationäre Geschäfte am liebsten in Bau- oder Gartenmärkten einkaufen zu gehen. Ein ähnliches großes Interesse äußerten die Umfrageteilnehmer für Bekleidungs- und Schuhgeschäfte (47 %), gefolgt von kleinen, inhabergeführten Geschäften mit 40 % und Einkaufszentren mit großen und kleinen Läden (34 %). Buchläden sowie Sportartikelhändler zählen mit 25 % bzw. 16 % zu den Schlusslichtern, sodass für diese Branchen eine recht konstante Online-Nachfrage nach dem Shutdown zu erwarten ist. Lediglich 9 % der Befragten gaben an, dass sie den Onlinehandel weiterhin favorisieren und auf den Einkauf im stationären Handel verzichten würden (Quelle: Statista 2021).
Fazit zu den Corona Auswirkungen für Onlinehandel: Welche Trends sind auf Amazon zu erwarten?
Die Statistiken verdeutlichen: Die Corona-Krise hat zu einem starken Anstieg der Online-Bestellungen geführt. Weiterhin haben politische und sozialgesellschaftliche Maßnahmen eine dynamische Verschiebung des Online-Bestellverhaltens gegenüber zum Vorjahr ausgelöst. Die Branchen „Bekleidung“ und „Elektronikartikel & Telekommunikation“ nehmen zwar weiterhin über einen Drittel des gesamten Brutto-E-Commerce-Umsatz in Deutschland (2020) ein, dennoch zieht die Online-Nachfrage nach Warengruppen aus dem täglichen Bedarf mit einem signifikanten Anstieg von 40 % an allen anderen Cluster-Typen vorbei.
Doch die Zahlen prognostizieren auch: Deutsche Konsumenten sind gewillt, sich nach dem Lockdown wieder im stationären Handel (z.B. Baumärkte, Bekleidungsgeschäfte oder inhabergeführte Läden) auf die Suche nach Produkten zu begeben. Online-Händler, darunter auch Amazon Vendoren und Sellern, sollten sich somit bewusst machen, dass die derzeit wachsenden Umsatzentwicklungen spätestens nach der Pandemie sicherlich nicht auf diesem hohen Niveau gehalten werden können.
Unsere Tipps für Online-Händler nach dem Shutdown:
- Neudefinition von z.B. Geschäfts- und Umsatzzielen
- Neukalkulation von Werbebudgets, Profitabilitätszielen und geplanten Lagerbeständen
- Ggf. Herunterregulierung von Geboten bei Sponsored Products, Sponsored Brands oder Sponsored Display Kampagnen
- Stetige Optimierung und Aufwertung von Produktdetailseiten: Dynamisches Suchverhalten auf Amazon analysieren und verstehen, durch Produkttexte und Bilder auf Produktdetailseiten und im Brandstore einen bestmöglichen Beratungsservice bieten (z.B. Gartenscheren: Für welche Schnittarbeiten eignet sich welches Produkt am besten?)
- Kundenfragen und Rezensionen weiterhin im Auge behalten und aktiv darauf reagieren
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Hanna Meyer
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