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Amazon Verkäufer Update während Coronavirus COVID-19

Amazon Verkäufer Update während Coronavirus COVID-19

Moritz Meyer
Moritz Meyer

Besondere Zeiten für viele Menschen – sowohl privat als auch beruflich. Wir empfehlen eine ernsthafte und regelmäßige Auseinandersetzung mit den Informationen des Robert Koch Instituts. Denken Sie zunächst an die Schwächeren! Auch das MOVESELL-Team arbeitet aktuell im Home-Office.

Die aktuelle Corona-Pandemie beeinflusst viele Unternehmen, die auf Amazon als Seller oder Vendor verkaufen. Einerseits ändert sich das Such- und Kaufverhalten von Kunden in einigen Kategorien spürbar, andererseits wird die oft supranationale Wertschöpfungskette vieler Produkte und Marken beeinträchtigt.

Wir geben hier einen kurzen Überblick über alle uns bekannten Informationen, die für Amazon Verkäufer interessant sein könnten. Die Lage kann sich jederzeit ändern, bitte verfolgen Sie die Primär-Quellen von Amazon, Versanddienstleistern, Instituten und Behörden.

Inhaltsverzeichnis

  1. Amazon schränkt FBA-Einlagerung vieler Kategorien ein
  2. Verzicht auf Vendor-Ausgleichszahlungen
  3. Erhöhte Versandzeiten und Lieferversprechen
  4. Suchverhalten Amazon-Kunden
  5. Amazon Advertising – Werbekampagnen überwachen
  6. Versand mit DHL – Corona Update
  7. Versand mit UPS – Corona Update
  8. Versand mit Hermes – Corona Update
  9. Auswirkungen auf Online-Handel
  10. Amazon unterstützt mit AWS
  11. Amazon schreibt 100.000 neue Stellen aus

Einschränkungen für die Einlagerung in Amazon Logistikzentren

Amazon verzeichnet aktuell mehr Bestellungen in Kategorien für Haushalts- und Sanitätsartikel. Um der höheren Nachfrage gerecht zu werden, werden bis zum 05. April Produkte aus bestimmten Kategorien bei der Einlagerung (nicht bei dem Versand zum Kunden!) für FBA bevorzugt.

Diese Regelung betrifft nicht die Versandart FBM, also Fulfillment by Merchant. Marken können ihre eigene oder eine externe Logistik weiterhin für alle Produktkategorien nutzen!

Anlieferungen aller anderen Kategorien werden bis zum 05. April 2020 vorübergehend blockiert. Sendungen, die vor dem 17. März erstellt wurden, werden noch in den Amazon Logistikzentren angenommen.

Diese Kategorien können bis zum 05. April 2020 aufgefüllt werden:

  • Babyprodukte
  • Drogerie & Haushalt
  • Drogerie & Körperpflege (einschließlich elektronischer Geräte für die Körperpflege)
  • Lebensmittel
  • Industrie & Wissenschaft
  • Haustierbedarf

Die neue Regelung betrifft die folgenden Marktplätze: USA, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Spanien, Niederlande

Amazon versuche eine negative Auswirkung auf den Lagerbestandsindex (LBI) für das nächste Quartal zu berücksichtigen.

Vermeiden Sie eine falsche Kategorisierung, da dies unabhängig von der aktuellen Situation gegen die Amazon Richtlinien verstößt.

Quelle: Amazon

Temporärer Verzicht auf Ausgleichszahlungen

Am 18. März 2020 hat Amazon via E-Mail an Vendor-Verkäufer bekannt gegeben, dass auf Ausgleichszahlungen mit Wirkung vom 16. März 2020 bis zum 01. Mai 2020 im Zusammenhang mit mangelnder Lieferpünktlichkeit in den Kategorien „Nichteinhalten des Lieferfensters“ sowie „Reduzierung der bestätigten Stückzahl“ verzichtet wird.

Alle Bestellungen, die von Amazon während dieses Zeitraums aufgegeben werden, sind von diesen beiden Unterkategorien für Ausgleichszahlungen wegen mangelnder Lieferpünktlichkeit ausgeschlossen.

Die Unterkategorie „Nicht erfüllte Bestellung“ bleibt aktiv.

Bitte vergewissern Sie sich, dass Sie die Stückzahlen, die Sie liefern können, annehmen oder ablehnen. Bitte bestätigen Sie die Liefermengen für diese Bestellungen und liefern Sie diese so schnell wie möglich an unsere Logistikzentren.

Das Dashboard zur operativen Performance in Vendor Central wird weiterhin die Ausgleichszahlungen anzeigen – vermerkt sind diese dann aber als „Verzicht auf Ausgleichszahlung“ und es werden laut Amazon keine Gebühren berechnet.

Quelle: Amazon Vendor Central E-Mail

Amazon erhöht temporär Versandzeiten und Lieferversprechen

In einer E-Mail vom 18. März 2020 der Amazon Services Europa gibt Amazon Hinweise zum Management von Versandlösungen in der Seller Central.

Bitte beachten Sie, dass wir möglicherweise temporär die Versandzeiten erhöhen und damit das Lieferversprechen ausdehnen. Dies wird nur das Lieferversprechen betreffen, das Kunden auf der Amazon Website sehen, und nicht die Bearbeitungszeit in Ihrem Verkäuferkonto.

Amazon empfiehlt die Anpassung der Bearbeitungszeit von FBM-Sendungen, wenn diese eventuell nicht wie gewohnt bearbeitet werden können.

Verkäufer, die Prime durch Verkäufer nutzen, sollen mit Ihrem Versanddienstleister in regelmäßigem Kontakt bleiben. Können die Leistungsanforderungen nicht mehr gehalten werden, empfiehlt Amazon die eigenständige Deaktivierung der Prime Versandvorlage (die Einstellung kann laut Amazon jederzeit rückgängig gemacht werden).

Der Prime-Badge an den Produkten wird dadurch natürlich direkt entfernt. In dieser Situation dürfen Sie Ihre Bestellungen ausnahmsweise mit anderen verfügbaren Versanddienstleistern versenden.

Quelle: Amazon Services Europe E-Mail

Amazon-Suchverhalten während Corona

Das aktuelle Suchverhalten von Amazon-Besuchern lässt sich in den Amazon Brand Analytics nachvollziehen. Mittlerweile sind die Top-Suchbegriffe stark durch die Themen Lebensmittel, Mundschutz, Desinfektion und Hygiene geprägt. Aber auch diverse Freizeit-Beschäftigungen für zu Hause sind gefragt!

Amazon Advertising Kampagnen überwachen

Die deutlich höhere Nachfrage von Haushalts- und Hygiene-Produkten, sowohl offline als auch online, sollte mittlerweile jedem Verkäufer bewusst sein. Interessant ist aber vor allem außergewöhnliches Such- und Kaufverhalten in ganz anderen Bereichen wie beispielsweise Heimfitness. Behalten Sie Ihre Budgets für Amazon Werbung im Auge – wir sehen bei einigen Marken aktuell bis zu fünf Mal so hohe Klicks und Sales.

Auf der anderen Seite gibt es leider auch Produktkategorien, wie z. B. Fashion, die bei Verbrauchern zurzeit weniger im Fokus stehen und daher erhebliche Einbußen verbuchen müssen. Hier sollten Sie vor allem die Profitabilität Ihrer Sponsored Products und Sponsored Brands Anzeigen, z. B. gemessen anhand der KPIKosten pro Bestellung“ (CPO), im Auge behalten.

Wenn Ihre Produkte zu den für FBA-Nachlieferungen gesperrten Kategorien bis zum 05. April 2020 gehören, kann eine Reduzierung Ihrer Amazon Advertising Aktivität sinnvoll sein. So vermeiden Sie unnötige Ausgaben für Umsätze durch Werbung und eine mögliche Out-of-Stock-Situation, die sich negativ auf Ihre Amazon Keyword-Rankings auswirken kann.

Versand mit DHL – Corona Update

Am 17. März 2020 gibt DHL bekannt, dass die Geschäftstätigkeit kontinuierlich angepasst wird, um mögliche Auswirkungen von COVID-19 abzumildern.

Bisher gibt es laut DHL keine wesentlichen Einschränkungen der Dienstleistungen in Deutschland.

Paketsendungen nach China, Hongkong und Macao (d.h. DHL Paket International, Päckchen International und Warenpost International) können aufgrund von Problemen bei Transport, Verzollung und/oder Zustellung im Zielgebiet bis auf Weiteres nicht mehr angenommen werden. Briefsendungen (d.h. Dokumentenversande über Brief Einzeltarif, Brief zum Kilotarif usw.) sind davon nicht betroffen.

Bei allen anderen internationalen Sendungen kann es aufgrund der aktuellen Situation zu Laufzeitverzögerungen kommen. Diese können durch Änderungen im Transportablauf (z.B. Grenzkontrollen), im internationalen Transport (z.B. Wegfall von bisher zum Transport genutzter Flugverbindungen) und auch in der Zustellung im Zielland (z.B. Schutzbestimmungen und Quarantänemaßnahmen) verursacht werden.


Laut der DHL Website wird aktuell auf die Unterschrift des Empfängers bei der Übergabe von Paketen verzichtet.

Quelle: DHL

Versand mit UPS – Corona Update

Am 18. März 2020 erklärt UPS, dass die Eindämmungsmaßnahmen der Regierungen mehrerer europäischer Länder keine Einschränkungen für den Warenverkehr vorsehen und UPS seinen Service weiterhin regulär betreibt. UPS weist darauf hin, dass Paketzustellungen eventuell nicht möglich sind, wenn Geschäfte und Unternehmen geschlossen sind – Pakete gehen in diesem Fall an den Absender zurück und bekommen den Verfolgungsstatus:
C5 – Notfall
DH – KEINE UPS CNTRL

Auch Lieferungen an UPS Access Point Standorte können beeinträchtigt sein.

Versand mit Hermes – Corona Update

Am 17. März 2020 erklärt Hermes, dass keine Einschränkungen bzw. Verzögerungen bei der Zustellung in Deutschland vorliegen.

Auf den innereuropäischen Transportwegen kommt es aufgrund von Grenzkontrollen jedoch zu Zeitverzögerungen. Derzeit sind Warenverkehre von den Einreisestopps ausgenommen.

Trotz Einschränkungen der Bundesregierung in Bezug auf Geschäfte des Einzelhandels geht Hermes davon aus, dass 70-80 % der bundesweit über 16.000 PaketShops geöffnet bleiben.

Quelle: Hermes

Allgemeine Auswirkungen der Corona-Krise auf Online-Handel

Der Händlerbund zeigt in einer aktuellen Studie mit 412 Teilnehmern, dass 70 % der Online-Händler direkt von der Corona-Krise betroffen seien. Umsatzeinbußen sollen dabei 55 % der Befragten verzeichnen. Mehr dazu in dem Artikel der Internet World.

Amazon unterstützt weltweit mit digitalen Produkten

Mit seiner Cloud-Lösung AWS unterstützt Amazon Unternehmen, Organisationen des öffentlichen Gesundheitswesens und Regierungsbehörden auf der ganzen Welt. Als Beispiele des Supports nennt Amazon technischen Support, Gutschriften für AWS Kunden, die von der aktuellen Situation stark betroffen sind sowie COVID-19-Forschungsprojekte. Amazon erklärt im Blog weiter, dass AWS Dienstleiter für viele Gesundheits- und Biotechnologieunternehmen sei, die an COVID-19 Themen arbeiten.

Quelle: Amazon

Amazon schreibt 100.000 neue Voll- und Teilzeitstellen aus

Als Reaktion auf die aktuelle Entwicklung (hohe Nachfrage auf Amazon und Arbeitssuchende aufgrund von Einschränkungen in den Bereichen Gastgewerbe, Restaurants und Reisebranche) möchte Amazon 100.000 neue Arbeitskräfte für die Logistikzentren einstellen.

Amazon gibt eine Lohnerhöhung für die USA, Großbritannien und andere EU-Länder, bekannt die für den Monat April gelten soll.

Unabhängige Lieferservice-Partner und Fahrer sowie Amazon Flex- und Saisonarbeiter, die sich in finanzieller Notsituation befinden, sollen über den 25 Millionen US-Dollar hohen Fond „Amazon Relief Fund“ unterstützt werden.

Über den Fonds können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Gruppen weltweit Zuschüsse von bis zu zwei Wochenlöhnen beantragen, wenn bei ihnen COVID-19 diagnostiziert wurde oder sie unter Quarantäne gestellt werden.

In Seattle gewährt Amazon über einen 5 Millionen US-Dollar Hilfsfond finanzielle Zuschüsse für Kleinunternehmen, die in Bezug auf COVID-19 wirtschaftliche Probleme bekommen.

Quelle: Amazon

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Moritz Meyer

MOVESELL GmbH
Moritz Meyer schreibt als Geschäftsführer bei MOVESELL über die Themen Tools, Analyse, Advertising und SEO auf Amazon.

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