Es geht schon lange nicht mehr darum, ob man auf Marktplätzen wie Amazon verkauft, sondern vielmehr wie. Marktplätze bieten Shop-Betreiber:innen das Potenzial, ihre Waren grenzüberschreitend zu vertreiben. Dabei sind die meisten Konsument:innen eher dann verleitet, ein Produkt zu kaufen, wenn es ihnen in ihrer jeweiligen Muttersprache und regional gültigen Konfektionsgröße/Maßeinheit und Währung präsentiert wird.
Mit der sogenannten Lokalisierung gehen Sie einen Schritt weiter, um einen bestimmten Markt bzw. eine bestimmte Kundenkategorie anzusprechen und zum Kauf zu bewegen. Je weniger Probleme und Unklarheiten während der Customer Journey auftauchen, desto wahrscheinlicher wandert das Produkt in den virtuellen Warenkorb. Heute sehen wir uns die Lokalisierung als Instrument der Umsatzsteigerung auf Amazon an und geben Tipps zur Umsetzung.
„Als ehemalige Amazon-Mitarbeiterin im Bereich Internationalisierung habe ich hautnah erlebt, wie wichtig es ist, Produkte, Dienstleistungen und Marketingstrategien an die Bedürfnisse und Präferenzen lokaler Märkte anzupassen. Durch eine gezielte Lokalisierung konnten wir eine klare und effektive Kommunikation mit den Kunden sicherstellen und eine langfristige Kundenbindung aufbauen. Wir haben uns intensiv mit den kulturellen Aspekten der Zielmärkte auseinandergesetzt, um die Bedürfnisse und Präferenzen der Kunden besser zu verstehen. Dabei war die Zusammenarbeit mit Muttersprachlern aus den jeweiligen Ländern ein entscheidender Faktor.“
Elizabeth Latham, Projekt Managerin bei lingoking
Kennen Sie Ihre Zielgruppen und sprechen Sie ihre Sprache
Effektive Amazon-Listings in anderen Sprachen beginnen mit einer internationalen Denkweise. Dazu müssen Sie eine möglichst „Local Shopping Experience“ schaffen: Vermeiden Sie also Wort-für-Wort-Übersetzungen und passen Sie Ihre Amazon-Präsenz an das Kaufverhalten Ihres Zielmarkts an.
Ihre Produkte werden Tag für Tag online gesucht – und zwar weltweit.
Ein Beispiel:
Nehmen wir an, Sie sind ein Schuhhändler und verkaufen unter anderem Gummistiefel. Gerade im nasskalten Großbritannien findet sich an jeder Ecke jemand, der Ihr Produkt brauchen könnte. Allerdings wird er/sie sich nicht für den Suchbegriff „gummistiefel“ entscheiden, sondern viel wahrscheinlicher auf den Markennamen „wellington“ oder sogar „wellies“ setzen. In den USA wiederum wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nach „rainboots“ gesucht werden.
Wir sehen also: Nicht nur die Sprache unterscheidet sich von Marktplatz zu Marktplatz, sondern auch die lokalen Besonderheiten wie zum Beispiel gängige Produktbezeichnungen.
Investieren Sie also in die Recherche Ihrer Zielmärkte. Nur so gewährleisten Sie, dass Kund*innen Ihre Produkte auf allen relevanten Marktplätzen auch wirklich finden und kaufen können.
Sichern Sie sich im Lokalisierungsprozess von A bis Z ab
Jetzt, wo Sie mit den sprachlichen und kulturellen Unterschieden vertraut sind, geht es ans Eingemachte, nämlich den eigentlichen Lokalisierungsprozess.
Hier sind 3 Tipps für die erfolgreiche Lokalisierung Ihrer Amazon-Listings:
1. Professionelle Lokalisierung für den internationalen Erfolg:
Eine effektive, auf den ausländischen Marktplatz abgestimmte Lokalisierung ist der erste Schritt zum internationalen Verkaufserfolg. Holen Sie sich unbedingt muttersprachliche Übersetzer:innen bzw. ein Übersetzungsteam mit entsprechender E-Commerce-Expertise ins Boot. Überlassen Sie diesen Schritt keinesfalls KI-Tools wie DeepL oder ChatGPT, um „Kosten zu sparen“. Diese Tools eignen sich zwar in manchen Fällen als Inspirationsquelle, sind aber nicht die Endlösung. Zum einen sind sie noch nicht fehlerfrei, zum anderen spucken sie keine originellen Inhalte aus, sondern recyceln lediglich das, was ohnehin schon im weiten Internetmeer umher schwimmt. Das Ergebnis? Produktbeschreibungen und Co. klingen irgendwann alle gleich.
Ihre Produkt-Listings sind Ihr Vorzeigeschild. Welche Vertrauensbotschaft möchten Sie Ihrer Kundschaft vermitteln? Um sich von Ihren Mitbewerber*innen abzuheben, arbeiten Sie am besten mit professioneller menschlicher Übersetzung, die sowohl auf Ihre Marke als auch auf die Bedürfnisse Ihrer Kundschaft eingeht.
2. Briefing-Material bereitstellen
Um das Beste aus der sprachlichen und kulturellen Lokalisierung Ihrer Listings herauszuholen, bietet sich ein Lokalisierungs-Styleguide als Leitfaden an, mit dem Sie Ihre Übersetzer*innen ordentlich briefen können. Darin sollten u. a. Elemente wie Ihr Markentonfall, Schreibstil, demografische Zielgruppendaten, ein Glossar für die jeweilige Sprachkombination sowie gängige Abkürzungen enthalten sein.
3. Zahlen und Fakten im Amazon Listing für geringere Retourenquoten:
Sicher kennen Sie die lustigen Onlineshopping-Pannen à la „Mann kauft versehentlich Miniatur-Sofa“. Einer der Nachteile des Einkaufens im Netz sind zweifellos die unklaren Größenangaben. Falsche Produktangaben führen in der Regel zu hohen Retourenquoten. Machen Sie’s Ihrer Kundschaft also so einfach wie möglich, indem Sie beispielsweise auf detaillierte Größentabellen für alle Zielmärkte setzen. Unterstützen Sie Ihre Produkttexte am besten auch mit entsprechendem Bildmaterial, das Ihr Produkt realistisch und größengerecht in Szene setzt.
Legen Sie den Fokus auf Ihre Topseller
Manchmal ist weniger mehr. In vielen Fällen ist es sinnvoll, nicht gleich den gesamten Produktkatalog auf ausländischen Amazon-Marktplätzen anzubieten, sondern mit einer Auswahl zu starten. Dazu eignen sich Ihre leistungsstärksten bzw. auf die jeweilige Region abgestimmten Produkte am besten. Dadurch erhöhen Sie Ihre Conversion Rates und verringern die Chance, dass einige Ihrer Produkte zu Ladenhütern werden.
Fazit: Mit professioneller Lokalisierung Umsätze auf Amazon steigern
Der Ton macht die Musik: Wenn Sie auf Marktplätzen wie Amazon international erfolgreich sein möchten, gilt es, sprachliche und kulturelle Unterschiede zu kennen und Ihre Inhalte zielgerecht anzupassen. Das schaffen Sie, indem Sie die gängige Suchbegriffe und verbreitetes Kaufverhalten im angestrebten Zielland recherchieren und zu Ihrem Vorteil nutzen. Im nächsten Schritt helfen Ihnen geübte Übersetzungs- bzw. Lokalisierungsteams weiter. Mit einem gründlichen Briefing mit Lokalisierungs-Styleguide holen Sie das Beste aus dieser Zusammenarbeit heraus. Dabei müssen nicht alle Inhalte auf einmal lokalisiert werden. Fangen Sie mit dem Content an, der für Ihren Zielmarkt am meisten Sinn ergibt und arbeiten Sie sich Stück für Stück vor.
Machen Sie es Ihrer Kundschaft so einfach wie möglich, Ihre Produkte zu verstehen und zum Kauf zu bewegen. Räumen Sie jegliche Missverständnisse, zum Beispiel im Hinblick auf Größen und Maße aus dem Weg und sprechen Sie die Sprache Ihrer Kundschaft, um Vertrauen aufzubauen und Ihre Umsätze zu steigern.
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Belinda Grace
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