Du verkaufst Produkte auf Amazon und bist der Meinung in der Produktpräsentation ist noch Luft nach oben? Dann bist du hier genau richtig, denn es wird Zeit, dein Amazon Listing zu optimieren. Das ansteigende Produktangebot erfordert es, sich von der Konkurrenz abzuheben. Das Listing ist der ideale Ort, um Kundschaft von deinem Produkt zu überzeugen und dein Produkt durch Anpassung an den Amazon Algorithmus sichtbarer zu machen. Dieser Beitrag erklärt dir deshalb, wie du Step by Step dein Amazon Listing optimieren kannst und gibt dir am Schluss eine Checkliste an die Hand.
Unter dem Amazon Listing werden die Content-Elemente der Produktdetailseite (PDP) verstanden. Statt Amazon Listing wird daher häufig auch vom Produkt Listing gesprochen. Alle Informationen, die zur Präsentation eines Produktes auf der dazugehörigen Detailseite angegeben werden, zahlen somit auf das Amazon Listing ein.
Das Amazon Listing bietet dir Platz, die wichtigsten Keywords für deine Produkte festzulegen. Diese Keywords können sowohl im Backend hinterlegt werden als auch im Titel, den Bulletpoints oder Beschreibungen platziert werden. Damit nehmen sie Einfluss auf das Ranking und sind entscheidend für die Sichtbarkeit deiner Produkte auf der SERP.
Außerdem bietet dir das Amazon Listing die einzige Möglichkeit, deine Produkte auf Amazon vorzustellen. Kann eine Produktdetailseite nicht überzeugen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Käufer:innen dein Amazon Listing verlassen und zur Konkurrenz wechseln. Das ist nicht nur schlecht für deinen Umsatz, sondern auch für dein organisches Ranking. Der Amazon Algorithmus wertet dieses Verhalten als negatives User-Signal und schiebt das Produkt im Ranking weiter nach hinten. Auch Advertising Strategien können nur bedingt funktionieren, wenn Anzeigen auf ein suboptimales Amazon Listing führen.
Es kristallisieren sich daher zwei wesentliche Gründe heraus, die für eine Amazon Listing Optimierung sprechen:
Um das Amazon Listing zu optimieren, sollten alle Faktoren auf der Produktseite betrachtet und geprüft werden. Dazu gehören:
Für eine vollständige Amazon Listing Optimierung sollte allen Bereichen Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dabei gilt für das gesamte Listing, dass sowohl Vorgaben seitens Amazon berücksichtigt als auch die Listings an den Algorithmus angepasst werden sollten. Die vollständigen Anforderungen von Amazon findest du hier. Wichtig dabei ist, die Nutzerfreundlichkeit nicht darunter leiden zu lassen und die Zielgruppe trotzdem von den Inhalten des Listings zu überzeugen. Im Folgenden werden die einzelnen Bereiche für die Amazon Listing Optimierung einmal genauer betrachtet.
Die Grundlage für dein Amazon Listing bietet dir ein ausführliches Keyword-Set aus den wichtigsten (Fathead) Keywords sowie Long- oder Shorttail Keywords. Diese erhältst du durch eine umfangreiche Keyword-Recherche. Wie diese funktioniert, erklärt dir Florian in diesem Video.
Mehrfache Nennung von Keywords beeinflusst nicht die Indexierung und kostet somit nur wertvolle Zeichen. Die Platzierung der Keywords sollte im zweiten Schritt mit System erfolgen. Empfehlenswert ist eine Keyword-Hierarchie nach Ort (Titel à Attribute à Produktbeschreibungen).
Für Backend-Keywords eignen sich alle Keywords, die nicht auf der PDP platziert werden sollen, z.B. Rechtschreibfehler oder andere Schreibweisen.
Wichtig: Wenn du dein Amazon Listing optimieren möchtest, solltest du unbedingt zuerst deine Keywords überprüfen und überarbeiten.
Der Title eines Produktes ist sowohl auf der SERP als auch auf der Produktseite wiederzufinden und entspricht dem Produktnamen auf Amazon. Die hier verwendeten Keywords werden außerdem von Amazon indexiert, weshalb die wichtigsten Suchbegriffe unbedingt im Title verwendet werden sollten. Die Überarbeitung des Produkttitels beeinflusst somit beide anfangs definierten Ziele und ist ein wichtiger Schritt in der Amazon Listing Optimierung.
Die maximale Länge der Produkttitel beträgt 200 Zeichen, wobei der Titel in der mobilen Version auf 60-100 Zeichen gekürzt wird. Die wichtigsten Suchbegriffe und aussagekräftigen Informationen sollten sich deshalb am Anfang des Titels befinden, um in jeder Version sichtbar zu sein und die Conversion anzuregen.
Gestaltung: Die Titelstruktur kann bspw. wie folgt aufgebaut werden:
[Marke + Hersteller] + [Serien-/Modellnummer] + [identifizierende Beschreibung (Produktname)+ (Produkttyp)] + [Stückzahl/Größe/Farbe/Volumen/etc.]
Für die jeweiligen Kategorien sollten die vorgegebenen Style-Guides und Anforderungen beachtet werden.
Produktfotos gehören zu den wichtigsten Elementen auf der Produktdetailseite. Während textbasierte Informationen die volle Aufmerksamkeit der Käufer:innen verlangen, kann ein Bild Informationen schneller und emotionaler vermitteln. Wenn du dein Amazon Listing optimieren möchtest, sollest du daher deine Produktfotos überprüfen.
Anforderungen
Für Produktfotos hat Amazon so einige Anforderungen aufgestellt, die unbedingt eingehalten werden sollten. Dazu gehören Vorgaben zur Hintergrundfarbe, Größe, Gestaltung und zum Inhalt. Hier haben wir ausführlich über die Anforderungen seitens Amazon berichtet.
Gestaltung
Der größte Vorteil von Produktbildern gegenüber anderen Darstellungsformen ist die in ihnen kommunizierbare Emotionalität. Aber auch Funktionen und Anwendungsmöglichkeiten können dargestellt werden und das Produkt erklären. Weitere Tipps für starke Produktfotos sind:
Attribute oder auch Bulletpoints sind textbasierte Produktinformationen, die vom Amazon Algorithmus indexiert werden. In den Bulletpoints angewendete Keywords haben somit maßgeblichen Einfluss auf das Ranking und die Sichtbarkeit.
Bei der Desktopversion erscheinen die Attribute unterhalb des Produkttitels und erhalten somit überdurchschnittlich viel Aufmerksamkeit. In der mobilen Version befinden sich die Bulletpoints unter dem A+ Content und der Produktbeschreibung.
Bei der Gestaltung der Bulletpoints sollten die Style-Guides und Anforderungen seitens Amazon beachtet werden. Bei Verstößen kann es zu Accountsperrungen oder Keywordranking-Einbußen kommen.
Gestaltung
In den meisten Fällen können Seller und Vendoren bis zu 1000 Bytes in fünf Bulletpoints erstellen. Wie die Zeichen aufgeteilt werden, kann individuell entschieden werden. Da nicht sichergestellt ist, dass User:innen sich die gesamten Bulletpoints durchlesen, sollten die wichtigsten Keyword-Kombinationen innerhalb der ersten Bulletpoints stehen.
Der Inhalt sollte auf den Marktplatz – in diesem Fall Amazon – angepasst und nicht vom Onlineshop übernommen werden. Dafür können die Fathead-Keywords, aber auch Short- und Longtail Keywords aus der Keyword-Recherche genutzt werden. Gleichzeitig ist das Herausstellen aller Funktionen sowie Kaufargumente sinnvoll. Um dein Amazon Listing zu optimieren, solltest du alle Elemente der PDP aufeinander abstimmen und ein harmonisches Gesamtbild erzeugen.
Die Produktbeschreibung befindet sich in der Desktop-Ansicht in der Regel unterhalb der Attribute – außerhalb des ersten Sichtbereiches. Indexiert werden Keyword-Kombinationen ab 3 Wörtern, weshalb hier besonderes Augenmerk auf Longtail-Keywords gelegt werden sollte. Auch mobil erscheint sie unter den Bulletpoints und liegt somit nicht im ersten Sichtfeld. Für eine Amazon Listing Optimierung kann es sich allerdings trotzdem lohnen, auch kurze Keywords in den Produktbeschreibungen zu platzieren, da diese von Google indexiert werden. So kann eine bessere Sichtbarkeit auf Google gelingen.
Gestaltung
Die Produktbeschreibung erfolgt in Textform. Mit bis zu 2000 Bytes besteht die Möglichkeit, weitere Informationen zu Produkt sowie Marke oder Hersteller zu kommunizieren. Besonders erklärungsbedürftige Produkte erhalten somit Raum, Funktionen und Vorteile aufzuweisen. Da die Produktbeschreibung in der mobilen Ansicht vor den Bulletpoints erscheint, können wichtige inhaltliche Punkte aus den Attributen auch in der Produktbeschreibung wiederholt werden. So wird sichergestellt, dass die wichtigsten Argumente für dein Produkt auch von User:innen gelesen werden. Besonders hilfreich kann es sein, die Lösung (welche dein Produkt bietet) zu einem bestehenden Problem zu definieren.
Das menschliche Auge hat sich immer mehr an audiovisuellen Content gewöhnt. Wie praktisch, dass seit diesem Jahr von allen Sellern und Vendoren auch Produktvideos hochgeladen werden können. Aufgrund ihrer Beschaffenheit wird den hier vermittelten Inhalten von Zielgruppen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Auch bei der Erstellung der Produktvideos sollten die Anforderungen von Amazon beachtet werden.
Gestaltung
Die Gestaltungsmöglichkeiten von Produktvideos ähneln denen von Produktfotos. Grundsätzlich schauen sich Nutzer:innen Videos mit derselben Intention an, wie auch Bilder. Daher sollten auch hier Funktionen, Anwendungen, Integrationen im Lifestyle und emotionale Bindung an das Produkt in den Vordergrund gerückt werden. Es ist außerdem von Vorteil, auf professionelle Produktvideos zu setzen, auch wenn diese aufwändiger und teurer sind.
Beim A+ Content handelt es sich um die grafische Erweiterung der Produktseite. Er bietet Raum für bis zu 5000 zusätzliche Bytes sowie implementierte Bilder und Grafiken. In der Desktopversion ist er unterhalb der Produktbeschreibung, auf mobilen Geräten allerdings schon vor den Bulletpoints. Besonders in der mobilen Ansicht ist der A+ Content somit gut sichtbar.
Der A+ Content ist kostenlos und steht Sellern und Vendoren mit einer registrierten Marke zur Verfügung. Durch die sichtbare Präsentation und die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten, ist die Freischaltung von A+ Content empfehlenswert.
Gestaltung
Für die Gestaltung des A+ Contents können fünf Slots aus insgesamt 17 unterschiedlichen Modulen gewählt werden. Neben ergänzenden Textbausteinen und aussagekräftigen Bildern sind hierbei besonders die Vergleichstabellen interessant. Diese ermöglichen Verlinkungen von anderen Produkten und eignen sich somit für Cross- oder Upselling Strategien.
Besonders im Hinblick auf die Sichtbarkeit in der mobilen Version, sollte zusätzlich auf informative Inhalte und aussagekräftige Bilder geachtet werden, die die Conversionrate verbessern.
Upgrade: A+ Premium Content
Seit Kurzem können auch Seller A+ Premium Content nutzen. Bisher war die Funktion nur für Vendoren gegen einen Aufpreis freigeschaltet. Die Darstellung des A+ Premium Contents ist weiter ausgebaut als der bisherige Basic A+ Content. Er besitzt insgesamt 20 Module, aus denen 7 ausgewählt werden können.
Premium A+ Content kann freigeschaltet werden, sofern alle ASINs aus dem Produktkatalog eine A+ Markengeschichte enthalten und innerhalb der letzten 12 Monate mindestens 15 A+ Basic Contents genehmigt worden sind.
Die Nutzung von A+ Premium kann ein wichtiger Schritt in der Amazon Listing Optimierung sein und sollte daher unbedingt ausprobiert werden.
Für ein vollständig optimiertes Amazon Listing sollten selbstverständlich alle fehlenden Produktdaten ausgefüllt werden. Auch die Wahl der Kategorie hat einen enormen Einfluss auf die Erfolgsaussichten deines Produktes und ist Teil des Optimierungsprozesses des Amazon Listings.
Dabei besteht zumeist die Wahl zwischen größeren Kategorien, in denen viel Wettbewerb herrscht, oder kleineren, weniger umkämpften Kategorien. Auf diese Frage gibt es keine pauschale Antwort. Wichtig ist, dass das Produkt durch die ihm zugeordnete Kategorie gefunden werden kann.
Die Rezensionen und Produktfragen können nicht wirklich aktiv beeinflusst werden. Eine hohe Anzahl von 4-5 Sternebewertungen erzeugt jedoch viel Vertrauen und stellt ein enormes Kaufargument dar. Bei einem neuen Produkt mit weniger als 30 Rezensionen können registrierte Marken mit dem offiziellen Programm Amazon Vine verifizierte Rezensionen generieren.
Auch die Produktfragen können nicht von Unternehmensseite gestellt werden und sind somit abhängig von der Kundschaft. Sie bieten allerdings zusätzlichen Raum für Produktbeschreibungen, Erklärungen oder sonstige Verkaufsargumente und sollten somit unbedingt ausführlich beantwortet werden.
Diese Checkliste gibt dir Fragen an die Hand, mit denen du dein Amazon Listing optimieren kannst. Können alle Fragen mit „ja“ beantwortet werden, ist dein Amazon Listing gut vorbereitet und sollte neben Sichtbarkeit auch mehr Traffic sowie Verkäufe generieren.
Suchbegriffe und Backend-Keywords
Produkttitel:
Produktfotos:
Bulletpoints:
Produktbeschreibung:
Produktvideos
A+ Content:
Kategorie & Produktdaten
Rezensionen und Produktfragen:
Die Optimierung des Amazon Listings ist ein wichtiger Step zu erfolgreichem Wirtschaften auf Amazon. Dabei sollten alle integrierten Elemente überprüft und im Zweifel verbessert werden. Es sollte jedoch immer im Hinterkopf behalten werden, dass die Gestaltung von Amazon Listings nicht allein dafür verantwortlich ist, wie erfolgreich Seller und Vendoren auf Amazon sind. Inwiefern ein Amazon Listing optimiert wurde, wird sich jedoch extrem auf die Click-Through-Rate sowie Conversion-Rate auswirken und somit sowohl Einfluss auf das Ranking als auch die Umsatzzahlen haben.
Viel Erfolg bei der Optimierung deines Amazon Listings!
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Henry Krause
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